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Kapital

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Kapital v1.5 (09/1993)

Das Programm ist 'Freeware', es darf nur unentgeltlich weitergegeben werden,
und zwar nur komplett (siehe oben). Das Programm und die zugehörigen Dateien
dürfen nicht verändert werden. Eine gewerbliche Nutzung des Programms ist
nicht, oder nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors gestattet. Jegliche
Haftung für Schäden, welcher Art auch immer, ist ausgeschlossen.

Das Programm läuft vollständig unter GEM und in allen Auflösungen, die min-
destens 80 Zeichen pro Zeile erlauben, also nicht in ST-Low (wozu auch?).
 
Sinn und Zweck

Das Programm verwaltet Bewegungen und Erträge/Verluste verschiedener Anlage-
arten und berechnet daraus die effektive Rendite und Verzinsung des einge-
setzten Kapitals für beliebige Zeiträume.

Gleich vorweg: Wer nur beabsichtigt, seine Sparkonto-Eintragungen hier ein-
zutippen, der spare sich lieber die Arbeit. Außer, daß statt der verspro-
chenen 3% hier nur ca. 2.99% ausgerechnet werden, wirds nicht viel interes-
santer. Und die DM 1.37, die man pro Tag einnimmt, kann man auch noch ganz
gut ohne spezielle Software ausrechnen... ;-)

Es ist ausdrücklich nicht daran gedacht, auch Girokonten mittels dieses Pro-
gramms zu verwalten - selbst wenn man dort Guthabenzinsen bekommt. Der Er-
fassungsaufwand der vielen Bewegungen ('Transfers') erscheint doch zu hoch.
Und dann ist die derzeitige (willkürliche) Obergrenze von 1500 Datensätzen
vielleicht doch in ein paar Jahren zu erreichen!?
 
Erfassung der Daten

Das Programm kennt zwei Arten von Änderungen am Datenbestand: Zum einen sind
das sog. Transfers, also Ein- oder Auszahlungen einer bestimmten Anlageart.
Zum anderen gibt es Renditen, wo Zinsen, Dividenden usw, also alle Gewinne
und Verluste erfaßt werden.

Für einen Transfer werden lediglich

   - das Datum (Wertstellung),
   - der Betrag,
   - die Anlageart und
   - ein beliebiger Kommentartext

eingegeben. Bewegungen von einer Anlageart zu einer anderen müssen als zwei
Transfers erfaßt werden (Vorzeichen einmal -, einmal +). Das hat den Vor-
teil, daß dem Programm die Zeit klargemacht werden kann, die das Geld bei
den Banken (resp. deren Kreditkunden) unterwegs ist.

Bei Renditen werden

   - das Datum (Wertstellung),
   - der Betrag,
   - die Anlageart, aus der die Rendite stammt,
   - die Anlageart, wo der Renditebetrag gutgeschrieben wird,
   - der Zeitraum, auf den sich die Rendite bezieht,
   - ein beliebiger Kommentartext, sowie
   - ein Vorläufigkeitsverwerk

erfaßt. Renditen können also direkt einer beliebigen Anlageart gutgeschrie-
ben werden. Außerdem ist die Eingabe '--' als Rendite-Anlageart erlaubt, was
für Barauszahlung (oder auf's Girokonto) steht.

Es ist wichtig, sich den Zeitraum, auf den sich die Rendite bezieht, genau
zu überlegen. Bei einigen Anlagearten ist das gar nicht so trivial und auch
nicht immer eindeutig. Ein Beispiel:

   01.07.85 Ankauf von Aktien.
            Der AG geht es schlecht, darum für 1985 keine Dividende.
   15.04.87 Dividende für das Geschäftsjahr 1986.
            Aus Sicht der AG bezieht sich die Dividende auf das gesamte Jahr
            1986, hier jedoch auf den Zeitraum der Kapitalbindung, also vom
            01.07.85 bis 15.04.87.
   17.04.88 Dividende für das Geschäftsjahr 1987.
            Hier könnte man wieder den Zeitraum 01.07.85 bis 17.04.88 zu-
            grunde legen, was aber den Zeitraum bis zum 15.04.87 doppelt und
            damit überbewerten würde. Da es sich um die gleiche Renditeart
            handelt, sollte hier der realistischere Zeitraum vom 15.04.87
            bis 17.04.88 angegeben werden.
   01.10.88 Verkauf der Aktien.
            Der Spekulationsgewinn oder -verlust bezieht sich auf den gesam-
            ten Anlagezeitraum, also vom 01.07.85 bis 01.10.88, und sollte
            auch so erfaßt werden. Aber Vorsicht, nur die Differenz zwischen
            Kaufpreis und Verkaufserlös ist die Rendite, das Kapital selbst
            muß mit einem Transfer aus der Anlageart abgezogen werden.

Renditen können als vorläufig gekennzeichnet werden, um mit geschätzten oder
zukünftigen Renditen bereits Auswertungen rechnen zu lassen. Auch dafür hat
sich die Anlageart '--' bewährt, um das aktuelle Kapital nicht zu verfäl-
schen. Tatsächlich ist der Vorläufigkeitsvermerk aber nur für's Auge, damit
man sofort sieht, was noch nicht endgültig ist.

Wenn Einzahlungen in regelmäßigen Abständen mit gleichen Beträgen erfaßt
werden müssen (Sparen per Dauerauftrag, vermögenswirksame Leistungen, usw.),
kann man sich dies mit einem Mehrfach-Transfer sehr vereinfachen.

Dabei gibt man nur

   - den Monat und das Jahr des ersten Transfers,
   - den Tag jedes Monats, an dem der Transfer ausgeführt werden soll,
   - den Betrag,
   - die Anlageart,
   - einen beliebigen Kommentartext,
   - den Abstand zweier Transfers (1, 2 oder 3 Monate), sowie
   - die Gesamtanzahl aller Transfers

ein. Das Programm generiert die Transfers dann automatisch. Wenn ein dabei
entstehendes Datum nicht existiert (z.B. 30.02.), wird der Tag durch den
letzten des Monats ersetzt.

Alle Eingaben werden generell nach Datum sortiert gespeichert, wobei bei
Datumsgleichheit neue Eingaben angehängt werden. Um Datensätze mit gleichem
Datum zur besseren Übersicht zu vertauschen, dem oberen einfach vorüberge-
hend ein anderes Datum geben und anschließend wieder zurück. Rechnerisch
ist die Reihenfolge bei Datumsgleichheit aber natürlich völlig egal.
 
Hinweise

Zu beachten ist, daß bei Zeiträumen das erste Datum stets inklusive, das
zweite dagegen exklusive gewertet wird. Ist z.B. das gesamte Jahr 1985 ge-
meint, so ist als Zeitraum 01.01.85 bis 01.01.86 einzugeben. Dies gilt für
Renditebereiche ebenso wie für Auswertungszeiträume.

Das zweistellige Jahr in den Daten steht übrigens für die Jahre 1951-2050.
Viel Spaß also beim Berechnen langfristiger Anlagen...
 
Ausgabe der Datenbestände

Eine Protokoll-Liste für alle oder einzelne Anlagearten kann gedruckt oder
auf dem Bildschirm ausgegeben werden. Dabei wird auch das aktuelle Kapital
der jeweiligen Anlageart (bzw. aller Anlagearten) angezeigt. Bei Ausgabe auf
den Bildschirm wird in der Überschrift auch noch die Anzahl der betreffenden
Datensätze protokolliert.
 
Die Auswertung

Nun kommen wir zum interessantesten Teil, der Auswertung. Hier ist nur ein
Zeitraum von mindestens einem Tag anzugeben, dann rechnen lassen. Zur Erin-
nerung: 1 Tag ist z.B. 01.01.86 - 02.01.86 für den 1.1.! Es wird das im ge-
wählten Zeitraum durchschnittlich (!) angelegte Kapital sowie die auf den
Zeitraum entfallende Rendite berechnet.

Beim effektiven Jahreszins werden 365.25 Tage pro Jahr zugrunde gelegt. Das
macht sich gelegentlich durch geringe Differenzen zwischen Zins und Jahres-
zins bemerkbar, wenn zur Auswertung genau ein Jahr gewählt wurde. Dafür ist
die Genauigkeit bei Auswertungen über mehrere Jahre höher.

Was nicht so ohne weiteres ersichtlich ist: Die Anlagearten in dieser Box
lassen sich anklicken, womit sie deselektiert bzw. selektiert werden können.
Damit ist es möglich, einzelne Anlagearten aus den Summen auszuschließen und
das Zusammenwirken beliebiger Anlagearten zu erkunden.

Bei der Interpretation der Ergebnisse sollte ein spezieller Effekt bei sich
überschneidenden Renditezeiträumen innerhalb einer Anlageart beachtet wer-
den. Beispiel (siehe DEMOBUG.KAP):

   Anlage von 1000 DM vom 01.01.85 bis 01.04.85 zu 6% (= 15 DM Rendite)
   Anlage von 2000 DM vom 01.01.85 bis 01.07.85 zu 8% (= 80 DM Rendite)

Finden diese Anlagen in verschiedenen Anlagearten statt, so erhält man das
erwartete Ergebnis. Gehören sie jedoch zur selben Anlageart, so ergibt sich
folgendes:

   Jahreszins vom 01.01.85 - 01.04.85 = 8,49% (statt 6.09%)
   Jahreszins vom 01.04.85 - 01.07.85 = 6.46% (statt 8.07%)

Das ist, wenn auch unerwartet, so doch rechnerisch richtig. Es wird immer
sämtliches vorhandene Kapital einer Anlageart zur Renditeberechnung heran-
gezogen, auch wenn Kapital nur teilweise in den Rendite-Zeitraum fällt.

In diesem Fall bedeutet das z.B., daß die 80 DM Rendite zum Teil auch auf
den 1000 DM-Betrag bezogen wird, sodaß auf das 2. Vierteljahr statt rund
40 DM nur rund 32 DM Rendite entfallen.

Wenn unabhängige, jedoch sich überschneidende Renditebereiche existieren,
kann man den Effekt entweder in Kauf nehmen oder muß die Anlagen in ver-
schiedenen Anlagearten unterbringen.
 
Anlagearten löschen

Dieser Menüpunkt dient dem Löschen sämtlicher Datensätze einer Anlageart.
Falls davon auch andere Anlagearten betroffen sind (bei Renditen möglich!),
wird eine zusätzliche Warnung ausgegeben.
 
Anlagearten sortieren

Um die verschiedenen Anlagearten beliebig zu organisieren, können diese
innerhalb der 12 Positionen verschoben werden. Dabei gibt es verschiedene
Fälle, die auftreten können, das probiert man am besten aus. In jedem Fall
wird man aber noch gefragt, ob die Bezeichnungen der beiden selektierten
Anlagearten (Quelle und Ziel des Verschiebens) vertauscht werden sollen.

Wenn Anlagearten mit den Bezeichnungen verschoben wurden, müssen nicht nur
die Daten selbst, sondern auch die Konfiguration gesichert werden. Sonst
sind die Einträge beim nächsten Mal falschen Anlagearten zugeordnet - nicht
tragisch aber etwas verwirrend. Das Programm merkt sich zwar, ob Daten ver-
ändert wurden, und warnt ggf. vor dem Verlust, das gilt jedoch nicht für
Änderungen an der Konfiguration.

Die heikelste Operation ist ein Verschieben einer nichtleeren Anlageart auf
eine weitere nichtleere, denn das führt dazu, daß beide Arten unwiderruflich
gemischt werden. Das kann aber durchaus erwünscht sein, z.B. um bisher ge-
trennt betrachtete Anlagearten zusammenzufassen, weil sonst keine freie An-
lageart mehr zur Verfügung stünde.
 
Anlagearten umbenennen

In einer weiteren Box lassen sich die Kürzel und Bezeichnungen für die An-
lagearten ändern. Leere oder doppelte Eintragungen sind dabei nicht erlaubt.
 
Drucker-Attribute

Für die Druckausgabe lassen sich in einer Box einige Steuersequenzen festle-
gen. In der Voreinstellung wird auf meinem Drucker (Star LC24-10) für Listen
der Draft-Modus, sowie für Auswertungen der LQ-Modus verwendet und außerdem
jeweils der linke Rand eingestellt. Die Angaben zum Fettdruck sind für die
Überschriften der Auswertungen bestimmt. Auf Epson-kompatiblen Druckern
sollte das wohl auch so klappen, ansonsten werden geänderte Eintragungen mit
der Konfiguration abgespeichert. Die Syntax ist wohl klar: Je Zeichen zwei-
stellig hexadezimal oder >'< und ASCII-Zeichen.
 
Konfiguration speichern

Mit diesem Menüpunkt werden die Kürzel und Bezeichnungen der Anlagearten so-
wie die Druckerparameter in der Datei KAPITAL.CFG im aktuellen Verzeichnis
abgespeichert. Die Datei wird beim Programmstart automatisch geladen.
 
Zum Schluß

Für Erfassungsvorschläge sei die Demo-Datei wärmstens empfohlen, außerdem
kann man damit gleich die Auswertungsergebnisse ausprobieren.
H C Letzte Änderung 15. Februar 2001 - webmaster@jebnet.de